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Künstler: Cannibal corpse

Album: Kill

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Make them suffer

Autor: Markus

Auf die Gore Spezialisten von Cannibal Corpse ist einfach Verlass. Mit steter Regelmäßigkeit kredenzt uns die Death Metal Institution seit nunmehr achtzehn Jahren eine exzellente Schlachtplatte nach der anderen. Wenngleich musikalische Veränderungen stets nur marginal zu Tage traten, haben die Jungs aus dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ bei Freunden extremer Gitarrenmusik bis heute einen beinahe unantastbaren Status. Und das mit gutem Grund: In ihrer bisher neun Langeisen umfassenden Diskographie gab es nicht ein einziges Album, welches nicht allerhöchsten technischen Qualitätsstandards entsprach. Jeder Longplayer der Kannibalen enthielt überdies mindestens eine Handvoll ultraderb intonierter Ohrwürmer, welche Todesblei Anhängern immer wieder ein fettes Grinsen ins Gesicht meißelten. Egal, ob man die legendären Frühwerke „Eaten back to life“, „Butchered at birth“ und „Tomb of the mutilated“ aus der Mottenkiste hervorkramt oder ob man sich den kongenialen Scheiben neueren Datums hingibt, man wird schnell feststellen, dass Cannibal Corpse auf jeder ihrer Veröffentlichungen enorm professionell und ambitioniert zu Werke gingen. Auch im Jahre 2006 wird selbstverständlich nicht von dieser Linie abgewichen, wenngleich das belanglose Cover dem geneigten Zuhörer etwas Anderes verklickern möchte. Kein Fan der Kannibalen muss daher ernsthaft einen Gedanken daran verschwenden, dass die sonst so engagierten Jungs dieses Mal halbfertige Kost serviert haben könnten. Der programmatisch betitelte Output belehrt bereits nach wenigen Sekunden eines Besseren.

Spätestens nach dem Hochgenuss des mit einer Spielzeit von gerade einmal zwei Minuten betont kurz gehaltenen Openers „Time to kill is now“ wird deutlich, dass die Corpse auch dieses mal ein absolutes Meisterwerk des ursprünglichen Death Metals abgeliefert haben. Spielwitz, Kompromisslosigkeit und Wahnsinn lauten noch immer die Substantive, mit denen man den Sound des Szeneurgesteins am Besten umschreiben kann. Neuerungen gibt es in erster Linie bezüglich des Line ups zu vermelden, zumal Ausnahmegitarrist Jack Owen die Band nach den Aufnahmen zu „The wretched spawn“ verließ und unlängst durch Rob Barrett ersetzt wurde. Diese personelle Umbesetzung schlägt in erster Linie im nochmals gesteigerten Spieltempo durch, nennenswerte qualitative Unterschiede lassen sich nicht ausfindig machen. Fast ausnahmslos alle Kompositionen auf „Kill“ preschen D-Zug artig aus den Boxen der heimischen Stereoanlage und liefern geschickte Querverweise zu den frühen Werken der Formation. Trotzdem wird der 42minütige Longplayer zu keinem Zeitpunkt langweilig. Diese Tatsache liegt insbesondere darin begründet, dass das illustre Quintett nicht darauf verzichtet hat, etliche der insgesamt dreizehn Songs mit markanten Gimmicks zu bestücken. Beispielsweise glänzt „Five nails through the neck“ mit einem übel geilen Chaossolo im Mittelteil des Tracks, während „Purification by fire“ mit einem fett groovenden „Refrain“ ausgestattet wurde. Der absolute Oberhammer ist jedoch das prägnant auf den Punkt gespielte „Make them suffer“ geworden, welches trotz megakrasser Blastbeatpassagen extrem eingängig daherkommt und jeden Death Metaller an den Rande eines Kollapses befördern dürfte.

Auch produktionstechnisch setzt die neue Langgrille aus dem Hause Cannibal Corpse internationale Maßstäbe, zumal kein geringerer als Hate Eternal Mastermind und ex-Morbid Angel Bandmember Eric Rutan die Regler im Studio bedienen durfte. Selbiger hat den Amis eine wahrhaft mörderische Verpackung verpasst, welche die bereits qualitativ hoch anzusiedelnden Produktionen von „Gore obsessed“ und „The wretched spawn“ ziemlich alt aussehen lässt. Folglich ist der nunmehr zehnte Output der Kannibalen ein wahrhaftiger Death Metal Leckerbissen amerikanischer Leseart geworden und untermauert den Ausnahmestatus der Szeneverfechter in beeindruckender Art und Weise. Die Supergroup hat also wieder einmal Wort gehalten: Time to kill is now!

 

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